Schachtelhalm, Wald-

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Equisetum sylvaticum L.

Wald-Schachtelhalm

Schwedisch: Skogsfräken

Norwegisch: Skogsnelle

Fnnisch: Metsäkorte

Englisch: Wood Horsetail

Schachtelhalmgewächse - Eine uralte Familie

Die Schachtelhalme sind, dank gemeinsamer Vorfahren, mit den Farnen verwandt. Eine einzige Gattung (mit weltweit nur 32 Arten) hat es vermocht, sich in unsere Zeit hinüberzuretten. Die Pflanzen gehören mit einem Alter von 400 Millionen Jahren zu den ältesten Pflanzen unserer Erde.

Natürliches Baukastensystem

Den Aufbau der Schachtelhalme kann man trefflich mit Baukasten-Stecksystemen nachvollziehen. Einzelne dünne Röhren werden in knotige Verbindungsstücke gesteckt, und viele Glieder zu einer langen Röhre geformt. Für die Seitenäste nimmt man eine Kreuzung als Verbindungsstück und steckt die Seitenäste in diese hinein. An den Knoten lassen sich die Glieder leicht abbrechen oder sich aus den Verbindungsstücken und Kreuzungsstücken herausziehen. Die ganze Pflanze erscheint wie ineinandergeschachtelt. Daher auch ihr Name.

Vermehrung

Schachtelhalme sind sogenannte Gefäßsporenpflanzen und vermehren sich, wie die Farne, über Sporen. Zusätzlich bilden die Schachtelhalme tief reichende, weit verzweigte unterirdische Ausläufer aus und können sich mit diesen auch vegetativ vermehren. Die hellbraunen Sporentriebe bilden sich im Frühjahr.

Wald-Schachtelhalm - Equisetum sylvaticum L.



Name

Der Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Schachtelhalme (Equisetum).

Seinen dünnen nach unten hängenden Seitenzweigen einerseits und den an einen "Pferdeschwanz" erinnernde Rhizom im Boden andererseits, verdankt die Gattung der Schachtelhalme den botanischen Namen Equisetum (lat. equus = Pferd, seta = Borste).[1]

Sylvaticum leitet sich aus dem Lateinischen Sylva (Wald) ab und bezieht sich auf den üblichen Wuchsort - allerdings im botanischen Sinn "wild wachsend" - wie auch der Präfix in der deutschen Bezeichnung der Pflanze.

Die Stängel des Wald-Schachtelhalmes (und aller anderen Schachtelhalme) sind in kleine Abschnitte gegliedert, die durch Knoten getrennt und ineinander gesteckt („verschachtelt“) sind. Wohl jeder wird schon einmal die kleinen Stängelabschnitte aus den dunkleren Knoten auseinander gezogen haben. Die ganze Pflanze erscheint wie ineinander geschachtelt. Daher auch ihr Name.

Beschreibung

Die Pflanze wird etwa 15 bis 50 Zentimeter hoch. Kennzeichnend für den Wald-Schachtelhalm sind die verzweigten, nach unten hängenden und mehrfach verzweigten Seitentriebe, die in ihrer Anordnung und Form eher den Streben eines Schirmes ähneln, als dass es eine Ähnlichkeit mit Pferdehaaren gäbe, wie bei der botanischen Namensbestimmung wohl nahegelegt wurde. Letzteres klingt aber zugegebenermaßen phantasievoller als der eher prosaische Vergleich mit dem paraplui.

Im Innern der grünen bis bräunlichen Stängel befindet sich ein mittiger Luftschacht, der ca. ein bis zwei Drittel des Stammes einnimmt.

Das Aussehen der Schachtelhalme kann je nach Alter sehr stark variieren.

Vorkommen

Die Pflanze wächst meist in Wäldern, an Waldrändern und auf Lichtungen an feuchten Standorten. Im Gegensatz zum ähnlichen Acker-Schachtelhalm siedelt der Wald-Schachtelhalm nicht an sonnigen und trockenen Orten. Er ist im gemäßigten bis kühlen Europa, in Asien und Nord-Amerika zu finden. Er meidet Kalk.

Der Waldschachtelhalm vermehrt sich entweder über die Sporen, die in den Monaten April bis Juni auf den bleichen, noch astlosen Trieben wachsen und aus denen männliche und weibliche Vorkeime werden oder vegetativ (ungeschlechtlich) über ihre unterirdischen, langen und reich verzweigten Rhizome (Wurzelstöcke).

Die Sporenstände ergrünen nach der Reife und dem Verwelken des oberen Teils.


Textverweise

[1] Diemut Klärner, Manuskript-Nr. 06-041 Pflanzenporträt: Schachtelhalme, - http://www.hr-online.de/website/specials/wissen/index.jsp?key=standard_document_20264010&rubrik=6564; (abgerufen 2007, mittlerweile nicht mehr im Netz eingestellt; eine kurze Information als mp3-Datei finden Sie unter http://mp3.bildung.hessen.de/hr2/2006/00687489_06_041.mp3 (abgerufen am 22.12.20)


Quellen, Verweise und Zusatzinformationen


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Aktualisiert am 22. Dezember 2020

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