Die Moosbeere
- niederliegend, Stängel fadenförmig, wächst im Moor
- ihre Blätter sind spitz, umgerollt
- die Blüten sind immer endständig, blass-rosa-farben, Blütenblätter mit 4 oder 5 zurückgeschlagenen Zipfeln
- die Beeren sind rot, sie sind essbar
Vaccinium oxycoccos, syn. Oxycoccus palustris
Gemeine Moosbeere
Tranbär |
Tranebær |
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Cranberry |
Name
Der wissenschaftliche Name Oxycoccos leitet sich vom griechischen oxys = sauer/scharf und kokkos = Beere ab. Damit wird Bezug auf die sauer schmeckenden Beeren genommen. Der deutsche Namen "Moosbeere" bezieht sich darauf, dass die Früchte häufig auf den Moospolstern aufliegen.
Beschreibung
"Wie ein Gespinst streckt die Moosbeere, Vaccinium oxycoccus, ihre dünnen kriechenden Zweige über die Moospolster nährstoffarmer Moore. Diese leicht zu übersehende Pflanze ist ein Zwergstrauch. Schaut man genauer hin, entdeckt man ihre kleinen ledrigen Blätter und zarten rosa-roten Blüten. Die rötlichen Beeren haben einen bitteren säuerlichen Geschmack. "[1]
Die Moosbeere gehört wie die Blaubeere zu den Heidekrautgewächsen.
Kennzeichnend für diesen immergrünen Zwergstrauch sind ihre zu dünnen Fäden reduzierten "Stämme", mit denen sie wie ein Gespinst flach über die Torfmoose ranken. Die sich am Boden entlang windende Triebe werden 10 80 cm lang.
Die kleinen lederartigen Blätter sind ganzrandig, eiförmig bis lanzettlich, unterseits weiß bereift, an der Oberseite dunkelgrün und zur Spitze hin leicht zurückgerollt (als Verdunstungsschutz). Sie werden etwa fünf bis zehn Millimeter lang. Sie sind immergrün.
Die Blüten stehen einzeln, sind lang gestielt, besitzen eine kurze Kronröhre mit zurückgeschlagenen, rosa Blütenblättern, die nur am Grund miteinander verwachsen sind. Die Blüten sind etwa 6 10 mm breit. Das Gynoeceum ist verwachsenblättrig und hat einen Griffel. Vier oder acht Staubblätter.
Die Blüten der Moosbeere werden durch Bienen und Hummeln bestäubt. Die Samen werden durch Verzehr der Früchte und Ausscheidung der Samen durch Tiere, meist Vögel, verbreitet. Die kugeligen, dunkelroten Früchte, die oft auf den Torfmoospolstern aufliegen (Moosbeere!), erreichen bis zu achtzehn Millimeter im Durchmesser.
Vorkommen
Die Moosbeere kommt nur in nährstoffarmen Mooren vor. Sie ist zirkumpolar verbreitet, bis etwa 71 nördlicher Breite. In Skandinavien ist sie häufig, in Finnland gilt die Moosbeere als die wichtigste Nutzpflanze der finnischen Moore.[1]
Ihre Standorte liegen überwiegend in Naturschutzgebieten. Daher ist das Sammeln der Früchte nur in Ausnahmefällen möglich. Die Pflanze blüht von Mai/Juni bis Juli/August. Die Früchte reifen ab August.
"Eine andere in Finnland fast gleich weit verbreitete Moosbeere ist die Kleinfrüchtige Moosbeere (V. microcarpum). Sie ist von der Größe her deutlich kleiner und wächst für gewöhnlich auf trockeneren Böden als die Moosbeere. Die Beeren der Pflanze bleiben recht klein, so dass Beerensammler sie oft in Ruhe lassen. Ein recht sicheres Kennzeichen, das diese Moosbeerenarten voneinander unterscheidet, sind die Blütenstiele der Pflanzen. Bei der Moosbeere sind sie behaart, bei der Kleinfrüchtigen Moosbeere jedoch kahl."[2]
Verwendung
Die Beeren sind reich an Vitamin C und haben einen leicht bitteren, säuerlichen Geschmack (in Russland wird sie oft als „nördliche Zitrone“ bezeichnet)[4]. Der Gehalt an Vitaminen und Spurenelementen ist dem der Preiselbeere vergleichbar. Da sie recht spät reifen, kann man sie ab Ende September bis zum ersten Schneefall pflücken. Nach dem ersten Frost sind sie am geschmackvollsten, da ihr Zuckergehalt dann steigt und der Säuregehalt sinkt.[5]
Die Heilkräfte der Gewöhnlichen Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) sind seit Jahrhunderten in der nördlichen Volksmedizin bekannt. Bei den Beeren bleiben Vitamine und Mineralstoffe auch bei langer Lagerung erhalten, da sie von Natur aus reich an organischen Säuren sind.
Moosbeeren werden für Beerensuppen, Kompotts und Gelees, für Saft und Liköre und sogar für einige Teesorten verwendet.
Textverweise
1] Textauszüge aus einem Informationsschild am Roofensee, Naturpark Stechlin-Ruppiner Land
[2] 3] vgl. dazu: NatureGate – LuontoPortti; URL abgerufen am 28.12.20
[4] vgl. dazu: Russische Volksmedizin; URL abgerufen am 28.12.20
[5] vgl. dazu: Botschaft von Finnland, Berlin: Arktische Delikatessen der Natur: URL: http://www.finnland.de/public/default.aspx?contentid=123113&nodeid=37058&contentlan=33&culture=de-DE; Nachrichten, 24.08.2007. URL abgerufen am 20.03.15; 28.12.20 nSeite nicht mehr erreichbar
Weitere Quellen und Informationen
Wikipedia, die freie Enzyklopädie - Gewöhnliche Moosbeere; URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnliche_Moosbeere (abgerufen am 28.12.20)
Bundesamt für Naturschutz (BfN), FloraWeb http://www.floraweb.de/pflanzenarten/artenhome.xsql?suchnr=6163 (abgerufen am 28.12.20)
Spektrum.de; URL: http://www.spektrum.de/lexikon/biologie/moosbeere/43931 (abgerufen am 28.12.20)
Schweden und so - Die Moosbeere in Schweden - Tranbär: URL abgerufen am 28.12.20
Aktualisiert am 28. Dezember 2020
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