Geum rivale L.
Bach-Nelkenwurz
Schwedisch: Humleblomster |
Norwegisch: Enghumleblom |
Finnisch: Ojakellukka |
Englisch: Water Avens |
In früherer Zeit wurden die getrockneten Wurzeln in der Küche als günstig verfügbarer, weil heimischer Nelkenersatz verwendet.
Neben Eugenol enthält die Wurzel Glykoside, Triterpene und Flavonoide. Sie wirkt antibakteriell, schweißtreibend, entzündungshemmend und adstringierend (zusammenziehend).
In der Volksmedizin wurde Nelkenwurz-Likör oder -Schnaps zur Verdauungsförderung und gegen Fieber eingesetzt.
Name
Der Artname rivale leitet sich aus dem lateinischen Wort rivus für Bach, dem hauptsächlichen Wuchsort der Pflanze, ab.
Der deutsche Name "Nelkenwurz" bezieht sich auf den schwach nach Nelkenöl duftenden Wurzelstock der Pflanze, die das ätherische Öl Eugenol enthält. Früher wurde er als Nelkenersatz beim Kochen verwendet.
Die volkstümliche Namen im deutschen Sprachraum leiten sich meist von der roten Blütenfarbe, der glockenförmigen Blütenform oder dem Wuchsort ab. Neben vielen anderen Namen benennt der Volksmund die hübsche Pflanze als Farbesind, Bachbenedikt, Bachnägeli, Blutströpfchen, Herrgotts Brot, Herzwurz, Herzglocken, Kuhschelle, Kapuziner, Wasserbenedikt, Wasserwurz..
Der schwedische Name der Pflanze "Humleblomster" (Hummelblume) weist darauf hin, dass die Blüten als sogenannte Hummelweiden bekannt sind.
Beschreibung
Die Bach-Nelkenwurz gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
Die mehrjährige Pflanze wird etwa 20 - 60 cm hoch. Aus einer grundständigen Rosette mit leicht behaarten und gelappten Blättern steigt der locker verzweigte, dicht behaarte und mehrblütige Stängel auf.
Die nickenden, glockenartigen Blüten haben innen helle, blassgelbe, rot überlaufene Kronblätter die von etwa gleich langen, linealisch zugespitzten rot-braunen Kelchblätter umschlossen sind. Die Blüte hat häufig mehr als zehn Staubblätter.
Die Nelkenwurz wird von Insekten bestäubt, vor allem Hummeln kommen gerne zu Besuch. Der anders als die Blüte aufrecht stehende klettartige Fruchtstand ist mit zahlreichen Häkchen versehen und wird von vorbeistreifenden Tieren verbreitet, denen die Klettfrüchte im Pelz hängen bleiben und dadurch zur Verbreitung beitragen.
Die Pflanze ist schwach giftig.
Vorkommen
Die Art ist zirkumpolar auf der Nordhalbkugel verbreitet. In Europa fehlt sie nur im Mittelmeerraum.
Die Pflanze wächst bis in 2000 m Höhe. Sie bevorzugt nährstoffreiche aber etwas kühl-feuchte Standorte. In trockenen und entwässerten Gebiete wächst sie nicht. Die Bach-Nelkenwurz gilt als Nährstoffzeiger.
Die Blütezeit ist im nördlichen Skandinavien etwa von Juni bis Juli, in wärmeren Gebieten reicht die Blütezeit von etwa Mai bis Juli.
Bei uns steht die Bach-Nelkenwurz in mehreren Bundesländern auf den regionalen Roten Listen. Um auf die Gefährdung der Feuchtgebietsflora hinzuweisen, wurde 2007 die Bach-Nelkenwurz als Vertreterin dieser Pflanzengruppe zur Blume des Jahres ausgezeichnet.[1]
Textverweise
[1] Stiftung-Naturschutz Hamburg (URL abgerufen am 26.12.20)
Links
NaBu Deutschland - Wiesenpflanze mit schweißtreibender Wirkung: URL: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/naturdesjahres/natur2007/05657.html (URL abgerufen am 26.12.2020)
Stiftung-Naturschutz Hamburg: URL: http://www.loki-schmidt-stiftung.de/downloads/blumen_des_jahres_pdfs/Blume_des_Jahres_2007.pdf (URL abgerufen am 26.12.20)
Wikipedia, die freie Enzyklopädie: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Bach-Nelkenwurz (URL abgerufen am 26.12.20)
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Aktualisiert am 26. Dezember 2020
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