Potentilla erecta L.
Blutwurz
Schwedisch: Blodrot |
Norwegisch: Tepperot |
Finnisch: Rätvänä |
Englisch: Tormentil |
Die Wurzeln der Blutwurz wurden von den Ureinwohnern Lapplands früher auch zum Färben von Leder und Garn verwendet.
Ein besonderes (und brachiales) Merkmal zur Erkennung der Pflanze ist die rasche Rotfärbung der Bruchstelle, wenn man den Stängel abbricht.
Name
Wird die Wurzel der Pflanze angeschnitten, tritt ein roter Saft aus. Daher der deutsche Name der Blutwurz.
Sonstige, umgangssprachliche Namen sind Dilledapp, Natter(n)wurz, Rotwurz, Ruhrwurz, Siebenfinger, Tormentilla, Tormentill, Turmentill, Dermendill, Tarpentill, Aufrechtes Fingerkraut, Rohrwurz, Birkwurz, Blutbrech, Blutkraut., Roter Günsel, Buchwehwurzen, Ruhrwurz oder Düwelsabbiß.
Beschreibung
Blutwurz (Potentilla erecta, Syn.: Potentilla tormentilla) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
Die Blutwurz ist eine bis 30 Zentimeter hohe mehrjährige, krautige Pflanze. Die Pflanze ist sehr vielgestaltig mit vielen Unterarten. Sie wächst aus einem knolligen, außen dunkelbraunen, an frischen Bruch- oder Schnittstellen blutroten Wurzelstock.
Die Stängel sind aufrecht, die Blätter grün und meist fünffingrig, auch dreifingrig, gezackt. Die aus drei rundlich-ovalen, tiefgesägten Blättchen zusammengesetzten Grundblätter verwelken früh, häufig bereits zur Blütezeit.
Die langgestielten, Blüten haben vier verkehrt-herzförmig, goldgelbe Kronenblätter und einen vierblättrigen Außenkelch. Die vier Kronblätter sind meist nur wenig länger als der Kelch. 15 bis 20 Staubblätter und zahlreiche Fruchtblätter, aus denen sich harte, nussartige Früchtchen entwickeln.
Blütezeit ist von Juni bis August.
Vorkommen
Die Blutwurz ist in ganz Europa von der subalpinen bis mittleren alpinen Zone verbreitet. Blutwurz wächst in moorigen Gegenden Europas, auf Feuchtwiesen aber auch auf bergigen Wiesen. Die Pflanze gilt als Magerkeitszeiger.
Nutzung als Heilpflanze
Die Blutwurz hat ihren Namen von dem blutroten Saft, der beim Anschneiden aus dem gelblich-weißen Rhizom austritt. Diese Flüssigkeit wirkt antibakteriell und enthält die Gerbstoffe, von denen die Heilwirkung der Pflanze ausgeht. Heute wird die Wurzel der Blutwurz als Tee zubereitet bei unspezifischen, akuten Durchfallerkrankungen und Blähungen verwendet. Äußerlich als Tinktur zum Gurgeln, Spülen und für Umschläge bei Entzündungen des Mundes und des Rachens angewendet.
Bereits als Vierjähriger erfuhr Carl von Linné von der Heilkraft der Blutwurz. Bei einem Ausflug nach Möckelnsnäs nördlich von Stenbrohult erklärte ihm sein Vater die Kraft der Heilpflanzen. Am Beispiel der Blutwurz erläuterte der Vater ihm die Wirkung bei inneren Blutungen und Diarré. (nach: CARL VON LINNÉ - 300 JAHRE - eine Lebensbetrachtung - von Ingeborg Vatheur; (abgerufen Juni 2008 unter http://web.mac.com/wighardstrehlow1/iWeb/Deutsch/Home/08C22051-5261-4C59-AF60-DB7214F68274.html; URL nicht mehr erreichbar; )
Quellen und mehr zum Blutwurz
Heilkräuter Seiten; URL: http://www.heilkraeuter.de/lexikon/blutwurz.htm (abgerufen am 29.12.20)
Das Ostpreußenblatt und Preußische Allgemeine Zeitung; URL: http://www.webarchiv-server.de/pin/archiv03/2603ob23.htm (abgerufen am 29.12.20)
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Aktualisiert am 29. Dezember 2020
wunderbares-lappland.de. Berlin, 2014 - 2021
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