Loiseleuria procumbens L. Desv.
Alpenazalee, Gams-, Gems- oder Gämsheide, Alpenheide oder Hirschheiderich
Schwedisch: Krypljung |
Norwegisch: Greplyng |
Finnisch: Sielikkö |
Englisch: Creeping Azalea |
Die Alpenazalee, Loiseleuria procumbens, gehört zur Familie Ericaceae, Heidekrautgewächse. Sie ist die einzige Art ihrer Gattung, so dass sie keine nahen Verwandten hat.
Die Alpenazalee ist gegen Trockenheit und Frost bestens angepasst. Die kräftige Hauptwurzel reicht tief ins Erdreich hinein und die Pflanze kann Wasser auch durch die Blätter aufnehmen. Dies geschieht im Sommer durch Aufnahme des Tauniederschlags oder im Winter durch das Aufsaugen der Bodenfeuchtigkeit beim Auftauen des Schnees bzw. der obersten Bodenschichten.
Die rostroten Blattfarbe im Sommer entsteht durch Anthocyanen, die die Alpenazalee als Sonnenschutz produziert.
Name
Die fettreichen Blätter der Alpenazalee dienen im Winter als energiereiche Nahrung für Gämse, Alpensteinbock, Schneehuhn und Schneehase. Volkstümlich wird Loiseleuria procumbens daher auch als Gams-, Gems- oder Gämsheide, Alpenheide oder Hirschheiderich bezeichnet. Auf die Schönheit der kleinen Pflanze bezieht sich sicherlich der ebenfalls gebräuchliche Name Felsenröschen. Der Wortteil Azalee stammt von dem griechischen azaleos ab und bedeutet trocken, was darauf hinweist, dass die Alpenazalee eine typische Trockenpflanze nährstoffarmer Fjälls und Bergheiden ist.
Der botanische Gattungsname Loiseleuria (Windheiden) ist nach dem französischen Botaniker Jean Louis Auguste Loiseleur-Deslongchamps (1774 1849) benannt.[1] Der Artname procumbens stammt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie niederliegend[2], was sich auf die bodennahe Wuchsform bezieht.
Beschreibung
Die niederliegende, immergrüne, reich verzweigte Pflanze wird etwa 2 bis 5 cm, selten bis 15 cm hoch und wächst in kleinen, meist runden teppichartigen Polstern. Die Alpenazalee zählt durch ihre Wuchsform zu den Spaliersträuchern.
Die gegenständigen, dick-ledrigen und sehr kleinen (etwa einen halben Zentimeter langen) Blätter haben eine dunkelgrüne Ober- und eine bläulich-weiße Unterseite. Sie sind auch im Winter grün, verkehrt eiförmig und schmal-elliptisch. Der glatte Rand der Blätter ist nach unten eingerollt und zeigt einen deutlichen Mittelnerv.
Die verholzten und dicht beblätterten, niederliegenden Zweige werden bis zu 45 Zentimeter lang. Sie tragen zur Blütezeit viele, etwa einen halben bis 1 Zentimeter große, glockenförmige, kurzstielige Blüten. Dabei haben sich die Blütenknospen schon im vorhergehenden Herbst entwickelt, so dass die Blüte im Frühjahr unmittelbar nach der Schneeschmelze einsetzen kann.
Der Blütenkelch ist fast bis zum Grund 5zipfelig zerteilt und dunkelrosa bis rot während die fünf verwachsenen Kronblätter hellrosa sind. Fünf Staubblätter stehen um eine weiße Narbe.
Vorkommen
Die widerstandsfähige Alpenazalee wächst über der Baumgrenze an windexponierten, schneefreien und kalkarmen Stellen auf Felsen und Fjällheiden. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich circumpolar auf der Nordhalbkugel.
Sie kann 50 60 Jahre alt werden.
Die kleinen rosa Blüten erscheinen im skandinavischen Fjäll von Mitte Juni bis Juli.
Die Blätter der wintergrünen Alpenazalee dienen Wildtieren im Winter als energiereiche Nahrung.
Textverweise
[1] Wikipedia, die freie Enzyklpädie
[2] Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Professur für Forstbotanik: Erklaerung von botanischen Gattungsnamen der Gefaesspflanzen Europas nach nach Prof. Dr. Guido Benno Feige; WISSENSCHAFTLICHE GATTUNGSNAMEN DER GEFÄSSPFLANZEN MITTELEUROPAS UND IHRE BEDEUTUNG, G. B. FEIGE, April 1996, 3. vollständig überarbeitete und wesentlich ergänzte Auflage, Botanisches Institut und Botanischer Garten der Universität - Gesamthochschule - Essen (URL mittlerweile nicht mehr erreichbar)
Quellen
Wikipedia, die freie Enzyklpädie; (URL aberufen am 20.12.20)
Blumen in Schwaben, Pflanzenbestimmung - online; (URL aberufen am 20.12.20)
FloraWeb - Daten und Informationen zu Wildpflanzen und zur Vegetation Deutschlands; Bundesamt für Naturschutz (BfN); (URL aberufen am 20.12.20)
Den virtuella floran - Naturhistoriska riksmuseetNatureGate - Finnlands Fauna und Flora (URL aberufen am 20.12.20)
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Aktualisiert am 18. Dezember 2020
wunderbares-lappland.de. Berlin, 2014 - 2021
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