Erigeron uniflorus L.
Einblütiges Berufkraut
syn. Einköpfiges Berufkraut
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Das Einköpfige Berufkraut (Erigeron uniflorus) ist eine mehrjährige krautige Pflanzenart der Gattung Berufkräuter (Erigeron) und gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Eindeutiges Kennzeichen der Art ist der stets einkörbige Stängel sowie die dichte Behaarung des Körbchens. Zwischen Röhren- und Zungenblüten stehen keine Fadenblüten. Sind diese Merkmale ausgeprägt, kann die Pflanze eindeutig zugeordnet werden.[1]
Name
Der botanische Gattungsname êrigérōn setzt sich aus den griechischen Wörtern êri für „früh“ und gérōn für „Greis“ zusammen, eigentl. êrigérōn, „früh alternd“. Die „Frühvergreisung“ beschreibt die nach dem Abfallen der Blüten erscheinenden weißen Haare der Früchte.
Der botanische Artname bedeutet einblütig und bezieht sich auf den einzelnen Blütenkorb.[2]
Der deutsche Name entstammt dem Volks- und Aberglauben. Berufkraut wurde gegen das "Berufen" (Behexen und Verfluchen) verwendet.
Der Förderkreis Stadtpark–Botanischer Garten e.V. schreibt in seinem informativen und unterhaltsamen Artikel zum Berufskraut:
„Berufkraut-Büschel wurden in Häuser und Ställe gehängt, damit Hexensprüche bei Bewohnern und Vieh keine Wirkung zeigen konnten. Wer vom Bösen Blick getroffen worden war,setzte sich einer Waschung oder Räucherung mit Berufkräutern aus. Da man nie sicher sein konnte, ob schreiende Säuglinge nicht vielleicht von einer dunklen Macht befallen wäre, badete man sie im 16. Jahrhundert vorsichtshalber in Berufkraut-Tee. Psychisch Kranken und geistig Behinderten band man einen Kranz aus Berufkraut um die Stirn, auf dass die inneren Dämone angesichts dieses Gegenzaubers aus den Körpern flüchten sollten. Auch wenn die Volksmedizin viele Heilpflanzen kannte, deren Wirkung später wissenschaftlich nachgewiesen wurde – in diesen Fällen entlarvte die Schulmedizin die Wirksamkeit der Berufkräuter als 'Fake news'.“[3]
Beschreibung
Das Einblütige Berufkraut wächst als ausdauernde krautige Pflanze mit aufrechtem und stets einkörbigem Stängel sowie die dichte Behaarung des Körbchens und erreicht Wuchshöhen i.d.R. zwischen 3 und 15 cm.
Das seltene Nordische Berufkraut (Erigeron borealis) ist gewöhnlich größer als das Einköpfige Berufkraut.
Der Stängel ist beblättert, unverzweigt, manchmal gewunden, unten kahl und oben leicht graubehaart, meist rötlich.
Die länglichen, verkehrt eiförmigen Grundblätter sind nur am Rand behaart. Die Grundblätter sind in einer Rosette angeordnet. Die Blätter am Stängel stehen wechselständig, sind lanzettlich-schmal, ganzrandig, spärlich behaart bis kahl und abstehend bewimpert.
Das Einblütige Berufkraut bildet pro Stängel ein Blütenköpfchen mit weiß-blasslila bis mehr oder weniger purpurn oder rosafarbenen Zungenblüten.
5 Staubblätter. Gynoeceum verwachsenblättrig, ein Griffel, zwei Narben.
Die Hüllblätter sind dachziegelartig überlappend angeordnet und leicht abstehend. Sie sind wollig, weiß behaart.
Zwischen Zungen- und Röhrenblüten gibt es beim Einblütige Berufkraut keine Fadenblüten im Köpfchen.
Vorkommen
Die Pflanze blüht im Norden von Juli bis August.
Sie wächst auf baumlosen Fjällanhöhen an denen der Schnee liegen bleibt. Meist auf kalkarmen Steinböden in Steinspalten und auf Graten. Auch an Bachläufen, Heiden und in der Waldzone.
Textverweise
[1] Wikipedia, die freie Enzyklopädie | Einköpfiges Berufkraut | URL abgerufen am 25.01.21
[2] Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen | Nikol Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2012 | S. 233, Erigeron und
Wikipedia | Berufskräuter | URL abgerufen am 25.01.21
[3] Förderkreis Stadtpark–Botanischer Garten e.V. | Berufkraut | URL abgerufen am 25.01.21
Weitere Quellen und mehr Informationen
Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben) | Berufkraut | URL abgerufen am 25.01.21
NatureGate Promotions Finland oy | Einköpfiges Berufkraut | URL abgerufen am 25.01.21
Den virtuella floran - Naturhistoriska riksmuseet | Fjällbinka - Erigeron uniflorus L. | URL abgerufen am 25.01.21
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Aktualisiert am 27. Januar 2021
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