Papaver radicatum Rotb., Papaver croceum
Sibirischer Mohn, Altaischer Mohn
Schwedisch: Sibirisk vallmö, Fjäll- syn. lappvallmö |
Norwegisch: Rosenrot |
Finnisch: Siperianunikko |
Englisch: Iceland Poppy |
Name
Der Sibirische Mohn gehört zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Der Artname "radicatum" leitet sich vom lateinischen "radix" (Wurzel) ab und bedeutet hier so viel wie "langjährig" was sich auf die "mehrjährige" Art bezieht.[1]
Beschreibung
Aus einem "Wurzelstock" heraus bildet der Sibirische Mohn eine verhältnismäßig dichte, mehrere Büschel umfassende Grundrosette mit 10 bis 15 cm Durchmesser. Die wenig behaarten Grundblätter sind blaugrün und lanzettlich oder oval geformt.
Auf den blattlosen, bis zu 50 cm hohen, unverzweigten, oft rötlich gefärbten, behaarten Stängeln sitzt jeweils eine einzelne bis 5 cm große Blüte mit kugeligen Knospen und gelben Staubbeutel. Papaver croceum blüht gelb oder orange, seltener weiß.
Die Blütenblätter des Sibirischen Mohns sind so geformt, dass sie die Sonnenstrahlen einfangen und auf die Fruchtknoten im Blütenzentrum reflektieren können. Dabei wenden sich die Blütenköpfe der Sonne zu und lassen deren Strahlen immer in optimalem Einfallswinkel stehen, um dadurch die Temperatur zu steigern. So gelingt es der Pflanze auch im kurzen arktischen Sommer die Samenreifung in kürzester Zeit zu ermöglichen.
Aus dem Fruchtknoten bildet sich eine längliche bis rundliche, etwa 1 bis 1,5cm lange und ca. 0,5cm dicke Samenkapsel, die eine große Zahl sehr kleiner Samenkörner enthält. Die Samenverbreitung erfolgt durch den Wind.
Den Sibirischen Mohn kann man recht gut von dem seltener vorkommenden Arktischen Mohn (P. radicatum) unterscheiden. Der Arktische Mohn hat kleinere blassgelbe Blüten, meist dicht behaarte Blätter und Staubblätter, die kürzer oder gleich lang wie der Fruchtknoten sind.[2][3]
Vorkommen
Wie auch der verwandte Papaver radicatum ist der Sibirische Mohn eine der am weitesten im Norden lebenden bedecktsamigen Pflanzen. Die Verbreitung ist zirkumpolar.[4]
Die Pflanze wächst bevorzugt auf kalkreichen, offenen Schotterplätzen, Straßenrändern und Bahndämmen.. Wir haben in all den Jahren unserer Skandinavien-Aufenthalte lediglich Pflanzen auf den Kiesbetten im Eingangsbereich von Wohnhäusern gesehen, in der "freien" Natur konnten wir die Pflanze noch nicht beobachten.
Der Sibirische Mohn blüht von Juni bis August.
Textverweise
[1] [2] [4] Naturhistoriska riksmuseets, Den virtuella floran; URL: http://linnaeus.nrm.se/flora/di/papavera/papav/papacro.html (abgerufen am 21.12.20)
[3] Die Verbreitung der farblich unterschiedlichen Varianten des Arktischen Mohns beschreibt Per Mølgaard in seinem Artikel "Temperature relations of yellow and white flowered Papaver radicatum in North Greenland", erschienen in der Reihe "Arctic and Alpine Research, Vol. 21, No 1, 1989. Eine Zusammenfassung ist bei JSTOR, einem freien Archiv, veröffentlicht. Per Mølgaard beschreibt zusammen mit Olaf Wind und Søren Brøgger Christensen die gleiche Thematik in einem weiteren Artikel "Colouring agents in yellow and white flowered papaver radicatum in Northern Greenland", erschienen und veröffentlicht bei ScienceDirect
Weitere Quellen
www.papaver.frh.ch - Eine Informationsseite über Mohnpflanzen; URL: http://papaver.frh.ch/papaverradicatum.html (abgerufen am 21.12.20)
NatureGate LuontoPortti; URL: http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/altaischer-mohn (abgerufen am 21.12.20)
JSOR.org; URL: http://about.jstor.org/ (abgerufen am 21.12.20)
ScienceDirect - Biochemical Systematics and Ecology, Colouring agents in yellow and white flowered papaver radicatum in Northern Greenland; URL: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0305197898000313 (abgerufen am 21.12.20)
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Aktualisiert am 21. Dezember 2020
wunderbares-lappland.de. Berlin, 2014 - 2021
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