Der Padjelanta Nationalpark wurde 1962 eingerichtet, um eine seenreiche Fjäll- und Heidelandschaft in ihrem natürlichen Zustand zu erhalten. Der Padjelanta, auf lulesamisch Badjelánnda (Das höhere Land) ist der größte schwedische Nationalpark. Seit 1996 ist er Teil des Welterbes Laponia.
B l i t z l i c h t
Name: Padjelanta, samisch "Badjelánnda", "Das höhere Land"
Gemeinde (kommun): Jokkmokks kommun
Provinz (län): Norrbottens län
Historische Provinz (landskap): Lappland
Lage: 90 km nordwestlich von Kvikkjokk. Im Westen grenzt er an Norwegen, wo sich der norwegische Rago-Nationalpark anschließt. Im Osten grenzen die Nationalparks Sarek und Stora Sjöfallet an den Padjelanta.
Fläche: 198.400 Hektar
Gründung: 1962; seit 1996 Teil des Welterbes Laponia
Beschreibung: Eingerichtet, eine seenreiche Fjäll- und Heidelandschaft in ihrem natürlichen Zustand zu erhalten
Sehenswert: offene Fjälllandschaft, die Seen Vastenjaure und Virihaure (Virijaure), Flora und Fauna
website: Naturvårdsverket
Wandern im Padjelanta
Es gibt verschiedene markierte Wanderwege im Padjelanta-Nationalpark, die von einfachen Tageswanderungen bis hin zu mehrtägigen Trekkingrouten reichen. Die bekannteste Route ist der Padjelantaleden, ein 137 km lamger Fernwanderweg, der von Bobäcken bei Kvikkjokk bis nach Änonjalme bei Ritsem durch das Herz des Nationalparks führt. Als zweiter großer Fernwanderweg quert der Nordkalottwegen den Padjelanta Nationalpark.
Von Änonjalme bei Ritsem im Norden und von Bobäcken bei Kvikkjokk im Süden führt der Padjelantaleden in den Park. Ebenso kann man von Sulitjelma aus von Norwegen nach Osten in den Padjelanta hineinwandern.
Im Sommer existieren überdies regelmäßige Helikopterverbindungen zwischen Kvikkjokk bzw. Ritsem und der samischen Sommersiedlung Staloluokta im Nationalpark.
Ein durch Steine markierter Wanderpfad mit Übernachtungsmöglichkeiten (Hütten) an der Strecke verbindet Kvikkjokk mit Akkastugan und Vaisaluokta (etwa 10 Tagestouren) bei Ritsem. Ein anderer Pfad führt über Sårjåsjaure nach Suiltjelma in Norwegen. Hier ist Gebirgsausrüstung und Zelt erforderlich.
In Stáloluokta gibt es eine Fjällstugan mit einem kleinen Laden (Virihaure Minilivs). In der nahen samischen Siedlung kann man u. a. Fisch und frisches Brot kaufen. Neben der überwätigenden Natur am See Virijaure lohnt sich ein Besuch der schönen Kotenkirche in Staloluokta.
Eine Wanderung im Padjelanta-Nationalpark bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Schönheit und Abgeschiedenheit der lappländischen Wildnis zu erleben. Mit der richtigen Planung und Vorbereitung kannst du eine unvergessliche Zeit in diesem wundervollen Naturschutzgebiet genießen.
Im Netz finden sich zahlreiche Beschreibungen über den Padjelanta und die Wanderungen auf den Fernwanderwegen Padjelatantaleden und Nordkalottleden. Beispielhaft, detailliert und vom Autor selbst erwandert beschreibt Dieter Moßbrucker auf seiner website wildnis-wandern den Padjelantaleden. Lesenswert und informativ!
Informationen zu Hütten entlang des Padjelantaleden gibt es auf der website von Badjelánnda Laponia Tourism. Es sind keine Vorreservierungen möglich. Jede und Jeder, die,der kommt, bekommt einen Schlafplatz. Außerhalb von Ritsem, Änonjalme, Vaisaluokta und Kvikkjokk gibt es keinen Strom in den Hütten. Eine genügend große Powerbank resp. Akkus sind empfehlenswert. Funktionierende Mobilfunkverbindungen gibt es außerhalb der Siedlungsbereiche i.d.R. ebenfalls nicht.
Genaue Informationen zur Überfahrt von und nach Kvikkjokk geben Helena Adolfsson und Björn Sarstad auf battrafikikvikkjokk.se.
Padjelantaleden - Virijaure in Bildern
VON KVIKKJOKK BIS BÄCKEN
Ein kleiner Abschnitt des Padjelantaledens führt von Kvikkjokk bis zu einer Sommerhütte in Bäcken weitgehend parallel zum Tarraälven. Für Wanderer, die aus dem Padjelanta kommen ist es die letzte, leichte Etappe von Njunjes nach Kvikkjokk.
Wir beschreiben hier die leichte, weitgehend ebene Tageswanderung von Kvikkjokk entlang des Tarraälven über die Bootsanlegestelle Böbäcken (dem eigentlichen Beginn des Padjelantaledens vor Kvikkjokk) bis einige Kilometer hinter der Sommerhütte in Bäcken. Die Strecke lässt sich auch verkürzen, wenn man sich mit dem Boot von Kvikkjokk zur etwa 3,5 km entfernten Anlegestelle Bobäcken über den Tarraälven durch das großartige Kvikkjokksdelta fahren lässt.
Nach der kurzen Überfahrt von Kvikkjokk zur alten Priesterseite mit den Überresten der früheren Silberverhüttung folgen wir dem schmalen Pfad am Rand einer Moorwiese am Tarraälven entlang. Der Pfad führt uns über eine kleine Holzbrücke, die einen schmalen Zulauf vom Tarraälven zum Miertekjaure überspannt und entlang des Tarraälven durch stellenweise dicht verwachsenes Buschwerk aus Weiden und dünnen Birken.
Im lappländischen Frühjahr und Sommer säumt eine Fülle von Pflanzen die ufernahen feuchten Standorte. Nach wenigen Minuten kommen wir zu einer mittlerweile verfallenen Schutzhütte und einem Hochstand mit Blick auf den Miertekjaure, auf den nahen Vallevarre, den charakteristischen Absatz des Kaskaivo und die ersten Berge des Padjelanta. Hier ist guter Platz um zwischen leuchtend grünen Farnen und hohen Schachtelhalmen zu rasten.
Nach etwa 30 Gehminuten erreichen wir Bobäcken. Hier startet und endet der Bootstransfer von und nach Kvikkjokk, was diesen Ort zum eigentlichen südlichen Anfang und Ende des Padjelantaleden macht. Am Steg gibt es eine Schutzhütte mit einem Telefon für die Bestellung von Transporten außerhalb des regulären Fahrplans.
Unser weiterer Weg führt uns durch lichten Nadel- und Birkenwald über einen kleineren Steg bis wir eine weitere kleine, recht neue Holzbrücke und wenig dahinter die große Hängebrücke über den Bach Vallebäcken erreichen. Zur Zeit der Schneeschmelze zeigt sich der Vallebäcken als reißender und breiter Fluss. Die meiste Zeit fließt nur ein recht schmaler Bach durch das breite Fels- und Geröllbett des Vallebäcken. Ein rätselhaftes Objekt liegt seit Jahren an der Ostseite der Brücke: Ein mittlerweile dreirädriger, eher filigraner hölzerner Bollerwagen verwittert langsam neben dem Bach. Wer wohl diesen holzberäderten Bollerwagen mitführte? Wer oder was wurde darin transportiert?
Gleich hinter der Brücke wäre es jedenfalls auf dem schmaler und steiniger werdenden Pfad schwierig geworden, den kleinen Wagen mitzuziehen. Schon gar nicht auf dem Bergpfad zum Kaskaivo, der wenige Meter hinter der Brücke angezeigt wird und nach rechts den Berg hinauf und der nahe des Vallebäckens verläuft. Bis 2008 wurde auch noch der Pfad über den Kaskaivo zum Kaskatjåkko im Sarek angezeigt. Wir folgen dem ausgetretenen Waldweg für eine längere Wegstrecke geradeaus durch lichten Nadel- und Birkenwald und Bohlenstege über größere Moorflächen.
Noch einmal säumt eine ursprüngliche Waldlandschaft mit moosüberwachsenen, umgestürzten Bäumen und großen, leuchtend grünen Flecken von Farnen am Boden den Weg bis wir unweit des Pfades noch einmal den hier tosenden Tarraälven durch eine felsige Engstelle beobachten. Wenige 100 Meter dahinter steht auf einer großen Wiese ein Sommerhaus. Der Ort wird Bäcken genannt, das Häuschen ist privat und schon am Pfad zur Wiese weist ein Schild daraufhin, den Pfad um die Wiese herum zum weiteren Padjelantaleden zu nehmen. Etwas hinter der Wiese und dem Sommerhaus treffen sich die Wege dann auch wieder mit Ziel Njunjes.
Der südliche Padjelantaleden bei Kvikkjokk in Bildern
Alternative Schreibweisen oder Dialektvariationen
Kvikkjokk |
Huhttán (sami) | |||
Nordkalottleden |
Nordkalottruta (norw.) | |||
Padjelanta |
Badjelánnda | |||
Saggat |
Sakkat | |||
Sárjasjaure |
Sårjåsjaure | |||
Staloluokta |
Stáloluokta | |||
Sulitjelma |
Sulisjielmmá |
Sulečielbma |
Sulis |
Sulitjelma |
Tarraälven |
Tarraätno |
Darreädno |
Darrhaädno | |
Virihaure |
Virijaure |
Virihavrre | ||
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Letzte Aktualiserung am 09.12.2020
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