Rhododendron lapponicum (L.) Wahlenb.
Lappland-Alpenrose
Wiss. Syn.: Sedum rosea L., Scop., Sedum rhodiola DC.
Lapsk alpros |
Lapprose |
Lapinalppiruusu |
Lapland Rhododendron |
Auf seiner Reise nach Lappland hat Carl von Linné das Rhododendron lapponicum am 8. August 1732 in der Lule Lappmark gefunden.
Die prachtvolle, leuchtend violettrot blühende Lappland-Alpenrose ist während ihrer Blütezeit ein wahrer Blickfang in der Vegetation der Fjällheide. Sie gehört zur Familie der Heidekrautgewächse, Ericaceae.
Name
Der Artname lapponicum ebenso wie der deutsche Teilname verweisen auf das Hauptverbreitungsgebiet der Pflanze in Lappland.
Auch wenn die Pflanze die "Rose" im deutschen Namen führt, ist sie nicht mit den Rosen verwandt. Wie alle Rhododendren gehört auch die Lappland-Alpenrose zu den Heidekrautgewächsen.
Zuweilen wird angegeben, dass Rhododendron lapponicum auch als "Eisenbahner-Rose" bezeichnet würde.[1] Der schwedische Name "ralleros" (= Eisenbahnerrose) ist vor etwa 100 Jahren aufgekommen, als die nördliche Trasse der Erzbahn nach Narvik gebaut wurde. Allerdings wird die Bezeichnung "ralleros" üblicherweise dem Schmalblättrigen Weidenröschen, Epilobium angustifolium, zugewiesen.[2]
Beschreibung
Die wintergrüne Lappland-Alpenrose ist ein 5-15 cm, meist aber nur etwa 5 cm hoher, niederliegender, mehrjähriger Zwergstrauch.
Die niederliegenden, reich verzweigten Äste sind gewöhnlich verholzt und knotig mit grauer, glatter Borke.
Wechselständig an den Spitzen der Triebe sitzen kleine, etwa 1 cm lange, elliptische, dick-ledrige und dunkelgrüne Blätter. Die Blätter häufen sich in den Astspitzen. Sie sind an der Unterseite mit kleinen, rostbraunen, Schildhaaren bedeckt.. die sich auch auf der Oberseite der Blätter ausbreiten können. Der Blattrand ist ungeteilt und zurückgerollt. Wenn man die Blätter reibt, duften sie deutlich aromatisch.
Die Pflanze trägt violettrote oder rosafarbene Blüten mit fünf Blütenblättern und fünf kleine Kelchblätter. Die kleinen, glockenförmigen Blüten sitzen einzeln auf einem kurzen, beschuppten, rötlichen Stiel. Die langen fünf bis zehn Staubblätter und der Stempel ragen weit aus der Blütenkrone heraus. Die Frucht ist eine holzige Kapsel.
Vorkommen
Die Lappland-Alpenrose wächst auf kalkreichen, trockenen Fjällheiden, Abhängen und auf kahlen, offenen Stellen in den Bergen, vorwiegend in Zwergstrauchgesellschaften sogenannter Dryasheiden. Sie blüht im Juni bis Anfang Juli.
Die Pflanze ist. verbreitet in den alpinen Stufen Nordeuropas (Lapplands) und Grönlands, des nördlichen Nordamerikas und Ostsibiriens. Je nördlicher man die Lappland-Alpenrose findet, desto kleinwüchsiger ist sie.
Zum weiteren Vorkommen ist auf NatureGate - LuontoPortti folgendes vermerkt: "In Nordrussland kommt sie nicht vor, sodass es ein Rätsel bleibt, wo sie während der letzten Eiszeit vorkam und von wo sie sich nach dem Rückzug der Eismassen in den Norden Skandinaviens ausgebreitet hat. Die Forscher nahmen an, dass es in Norwegen, entlang der Atlantik- und Eismeerküste an schneelosen und eisfreien Uferfjälls Rückzugsgebiete gegeben hat, an denen Pflanzen und Tiere des Nordens überdauerten. Eine ähnliche Verbreitung besteht zusätzlich zur Lapplandalpenrose auch bei etwa zwanzig anderen Fjällpflanzen."[3]
Die Lappland-Alpenrose wächst auf kalkreichen, trockenen Fjällheiden, Abhängen und auf kahlen, offenen Stellen in den Bergen, vorwiegend in Zwergstrauchgesellschaften sogenannter Dryasheiden. Sie blüht im Juni bis Anfang Juli.
Sonstiges
Anders als die seltene Lappland-Alpenrose ist die mitteleuropäische, in den Alpen vertretene Verwandte Rhododendron ferrugineum, Rostblättrige Alpenrose, häufig anzutreffen. Ende Juni bis etwa Anfang August bedeckt sie ganze Wiesen mit ihren schönen, violettroten Blüten. Im bayrischen Allgäu wird dann sogar ein eigenes Bergfest zur Alpenrosenblüte gefeiert
Mehr Infos gibt es dazu beim Touristenbüro Allgäu.[4]
Textverweise
[1] vgl. dazu skandinavien.eu und die Ausgabe 1/2010 von NORR dem Skandinavien Magazin, Stockholm; URL: http://skandinavien.eu/regionen/kungsleden.html (zuletzt abgerufen am 22.12.20)
[2] vgl. dazu Den virtuella floran - Naturhistoriska riksmuseet; URL: http://linnaeus.nrm.se/flora/di/erica/rhodo/rhodlap.html (zuletzt abgerufen am 22.12.2014)
[3] aus: NatureGate LuontoPortti, Finnlands Fauna und Flora - Lapplandalpenrose, Rhododendron lapponicum; URL: http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/lapplandalpenrose (zuletzt abgerufen am 22.12.20)
[4] oa-aktuell.de -Informationsportal rund um das Oberallgäu und Kleinwalsertal; URL: http://www.oa-aktuell.de/aktuelles/bergfest-zur-alpenrosenbluete-eid468.html (abgerufen am 8. Oktober 2014; mittlerweile nicht mehr erreichbar)
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Aktualisiert am 20. Dezember 2020
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