Muddus Nationalpark

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Der Muddus - Muttos in der samischen Sprache - wird nicht zu unrecht als ein stiller Nationalpark bezeichnet. Unberührte Wälder und einsame, weite Moore prägen den Muddus.



B l i t z l i c h t

  • Name: Muddus / Muttos Nationalpark

  • Gemeinden: Jokkmokk und Gällivare

  • Provinz (län): Norrbottens län

  • Historische Provinz (landskap): Lappland

  • Lage: Südwestlich von Porjus, Gällivare und nordöstlich von Jokkmokk. Nord-Östlich des Stora Luleälven.

  • Fläche: ca. 500 km². Davon etwa 210 km² Moor und 276 km² Wald [1]

  • Gründung: 1942 als Nationalpark eingerichtet, um eine Wald- und Moorlandschaft in ihrem natürlichen Zustand zu erhalten. 1984 erweitert; seit 1996 Teil des Welterbes Laponia.

  • Sehenswert: Urwälder des Muddus und Waldbrandgebiete. Wasserfall Muddusjokks (Muddusagahtjaldak), Måskåkårså (Måskosgårsså), Skájdde


Der Muddus/Muttos-Nationalpark

Der Muddus-Nationalpark, in der samischen Sprache Muttos genannt, gilt als eines der letzten grünen Paradiese Europas. Einen großen Teil des Muddus darf man durchaus als Urwald bezeichnen. Sich selbst überlassen, mittlerweile ohne Eingriff des Menschen. Einzig die Ureinwohnen Lapplands, die Sami, haben hier alte Rechte und nutzen Gebiete des Muddus als Weiden für ihre Rentierherden. Ihr Recht auf Berufsausübung im Muddus ist in der Nationalparkverordnung festgeschrieben.

Ein urwüchsiger Wald von Kiefern und Birken bestimmt die Fauna des Muddus im Süden und Osten. Kiefern, die bis zu 700 Jahre hier stehen. Birken, die häufig die Pionierbäume nach großen Waldbränden sind. Die Fichte dominiert den Wald im zentralen und westlichen Teil des Nationalparks.

Etwa die Hälfte des Nationalparks besteht aus Wald, der Rest aus weiten Mooren und Seen. Der größte See und zentral im Muddus gelegen ist der Muttosluoppal (Muddusjaure) mit seiner reichen Vogelfauna. Dort steht auch ein Vogelbeobachtungsturm. Nach Süden hin fällt die Hügellandschaft des Muddus relativ stark ab und geht über in eine von Schluchten durchzogene Landschaft. So auch die 2,5 km lange und 50-70 m tiefe Måskåkårså-Schlucht (Måskosgårsså).

Im Muddus, überwiegend im unzugänglichen nördlichen Teil, leben noch die seltenen Luchse, Bären, sporadisch Vielfraße und Otter. Wölfe übrigens nicht. Marder und Auerhuhn gibt es im Park noch viele. Elche und Rentiere haben ebenfalls ihren Lebensraum im Muddus. Wir haben übrigens häufiger die Überreste erbeuteter Rentiere gesehen als lebende Tiere.

Die Vogelfauna ist besonders an den Mooren, Seen und Bächen des Muddus vielfältig vertreten. Im Nadelwald nahe Skaite (Skájdde) beobachteten wir ab und an den schönen, wenig scheuen Unglückshäher (Perisoreus infaustus).

Wegbeschreibung

Der südliche Weg nach Skaite (Skájdde)

Der einfachste Weg führt von der Straße 97 (E 45) zwischen Jokkmokk und Porjus von Ligga (Liggadammen) über eine etwa 12 km lange Schotterstraße nach Skaite (Skájdde). Hier ist der große Parkplatz mit Versorgungshütten und Touristeninfos (auch im Herbst 2020 noch spärlich, weil weiterhin im Aufbau). Von Skaite gehen Wanderpfade zum Muddus-Fall und nach Måskåkårså (Måskosgårsså). Von den beiden Hauptwanderpfaden gehen auch Pfade nach Solaure und Sarkavare ab.

Die östlichen Eingänge Sarkavare, Solaure und Urtimjaur

Den östlichen Muddus erreichen Sie über Sarkavare (Sárggavárre), Solaure (Suolávrre) und Urtimjaur (Urdávvre). Sie liegen an der Straße zwischen Messaure (Miessávrre) und Natavaara. Von Jokkmokk kommend, folgt man der E45 ein Stück nordwärts. Nach Messaure folgt man dann der Beschilderung nach Nattavaara. Zu den östlichen Eingängen des Nationalparks führen jeweils mehr oder besser, meist schlecht befahrbare und teils schmale Schotterwege. Wir werden uns auch aus diesem Grund zukünftig auf den Eingang bei Skaite (Skájdde) konzentrieren.

Das Wandern in Vogelschutzgebieten ist übrigens vom 15. März bis zum 31. Juli nicht erlaubt. Hunde als Zug- oder Schlittenhunde dürfen in der Zeit vom 1. Januar bis 30. April mitgeführt werden.[2]

Ziele im Muddus

Die Wege im Nationalpark sind gut markiert. Der Schwierigkeitsgrad reicht von einfach bis schwer und ist auf den Schildern gekennzeichnet. Übernachtungshütten sind vorhanden und Plätze zum Zelten ausgewiesen.

Skaite (Skájdde) - Parkplatz und südlicher Ausgangspunkt mit Trockentoiletten, Feuerstellen und Informationen zum Muddus.

Wasserfall Muddusjokks (Muddusagahtjaldak) - Der Muddusälven fließt quer durch den Park und fällt über den 42 Meter hohen Wasserfall. Von Skaite (Skájdde) sind es leicht ansteigend 7 km durch Nadelwald. Hinweisschilder zeigen nach einem Teil der Strecke zwei Wege, einen leichten und einen etwas schwereren, weil hügeligeren Pfad.

Muttosädno - ein kurzer Weg, etwa 1 km, zum Fluss Muttosädno kurz vor seiner Mündung in den Stora Luleälven. Auf dem Weg liegt eine Holzbrücke mit Feuerstelle (!) über dem Fluss. Der Muttosädno bricht sich hier seinen Weg in den Stora Luleälven durch eine kleine, felsige Schlucht.

Muddusluoppal - Der größte See und zentral in einem großen Moorgebiet gelegen. Artenreiche Vogelfauna, Mit (sehr hohem) Beobachtungsturm. Einige hundert Meter vom See entfernt finden Sie eine Übernachtungshütte mit vier Betten und Kamin.[3]

Moskokorso-Canyon (Måskåkårså, Måskosgårsså) - Beindruckende, an den steilsten Stellen bis zu 70 m tiefe Schlucht. Der Boden ist mit großen Felsblöcken übersät, dennoch recht gut begehbar. Dabei sollte man auf dem Pfad bleiben. Das Tal der Schlucht darf nicht betreten werden.

Nahe des aufgestauten Stora Luleälven gibt es einen schön gelegenen Rastplatz.

Auf dem Weg von Skaite zur Schlucht quert man auch ein großes Waldbrandgebiet von 2006.

Waldbrandflächen

Überall in Muddus / Muttos können Sie die Auswirkungen älterer Waldbrände sehen. Den Spuren des großen Waldbrands von 2006 erfahren Sie auf der Wanderung von Skaite (Skájdde) nach Moskokorso (Måskåkårså, Måskosgårsså).

Hier sehen Sie, wie sich der Wald langsam erholt. (Natürliche) Feuer sind eine Art der Natur, Lücken im Wald zu schaffen und Raum für neues Leben zu schaffen.

Die Mansson-Hütte

Manson ist ein guter Ausgangspunkt für Tagesausflüge in die Waldlandschaft des Muddus / Muttos.

Das rote Blockhaus hat drei Betten mit Feuerstelle, ausreichend Brennholz und sogar Gasherd. Wasser gibt es aus dem Brunnen. Trockenklo vorm Haus. Zelten in der Nähe der Hütte ist möglich.

Vom östlichen Eingang von Solaure (Suolávrre) sind es vier Kilometer bis zur Hütte.

Die Übernachtungshütten im Muddus

Alle Übernachtungshütten im Muddus sind ganzjährig geöffnet und bieten Selbstversorgern einem einfachen, aber durchaus komfortablen Standard. Es gibt einfachere Besteck- und Geschirrsets. In allen Hütten gibt es Brennholz und Gasherde sowie Zahlungskarten mit Informationen zur Bezahlung. Mehr dazu [hier]


Textverweise

[1] Wikipedia, die freie Enzyklopädie gibt eine Fläche von 493,4 km² an. Naturvårdsverket (Schwedisches Staatliches Amt für Umweltschutz und Autoren) in der Publikation „Nationalparks in Schweden“, Naturvårdsverket Förlag, eine Fläche von 503,5 km

[2] Sveriges Riksdag | Bestimmungen für dem Muddus-Nationalpark | URL abgerufen am 07.01.2021

[3] Laponia - World heritage in swedish lapland | Muttosluoppal | URL abgerufen am 08.01.2021


Weitere Informationen


Ziele in Schwedisch-Lappland


Aktualisiert am 08.01.2021

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